Donnerstag, 20. September 2012

Und wieder eine Kopie (Update: Ein Original)

Update: Bei dem Artikel handelt es sich um das Original, das im Namen der Impressionen GmbH weiterverkauft wird, wie Nina von Wahlberg aufklärte.
Es bleibt abzuwarten, ob die Artikelkopie des Sterns "Waiting for Santa" in der Art und Weise ein Einzelfall war - eine Stellungnahme hierzu seitens Impressionen steht - Stand jetzt - nach wie vor aus.

Vor ein paar Minuten fand sich auf der Facebook-Seite von Freudentanz  der nächste Hinweis auf eine daWanda-inspirierte Artikelkopie der Impressionen-GmbH.(Update: Inzwischen ist der Hinweis wieder entfernt worden.)



Auf daWanda sieht der Artikel so aus:



 Einmal mehr stellt sich die Frage, wieviel System tatsächlich hinter den ziemlich ähnlichen Artikeln steckt, die in den letzten Tagen entdeckt wurden.
Da fragt sich, wieviel Ehrlichkeit hinter Statements der Impressionen GmbH wie diesem steckt:

"...Wir suchen stets das Besondere und setzen dabei gerade auf Einzelproduzenten und Anbieter wie euch.
Es war nicht unsere Absicht "Ideenklau" zu betreiben
...".










Mittwoch, 19. September 2012

Arroganz der (vermeintlichen) Macht

Social Media ist nicht jedermanns Sache.

Am 12. September bringt die Impressionen GmbH ihren neuen Katalog online und zum Kunden. Und natürlich wird das auch auf der Facebook-Seite bekannt gegeben.


Nur einen Tag später äußert Angelina Wiemann, im Internet den Freunden kreativer Arbeiten besser als Freudentanz bekannt, ihre Enttäuschung über eine offensichtliche Kopie einer ihrer Arbeiten.

Kurz darauf erscheinen erste Meldungen auch auf der Facebookseite der Impressionen GmbH. Anfänglich werden sie noch kommentiert:

"...Hallo Ihr Lieben, es tut uns wirklich Leid, dass ihr so verärgert seid. Wir haben eure Bedenken an die entsprechenden Stellen weitergeleitet und warten auf eine Stellungnahme, die wir euch dann hier umgehend schreiben werden. Liebe Grüße, euer IMPRESSIONEN-Team"

Kurz darauf gab Angelina Wiemann auf ihrer Facebook-Seite bekannt, dass man sich mit ihr seitens der Impressionen GmbH am Montag in Verbindung setzen wolle. Ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Am Montag Abend erreicht sie schließlich eine erneute Mail. Auch dies bekundet sie auf Facebook - der Anruf verschiebe sich um einen Tag.

Auf der Seite der Impressionen GmbH indes erfolgt keine weitere Äußerung zur Kopie des Artikels. Auch meine schriftliche Nachfragen bei der Firma an den benannten Kontakt für die Presse werden seither ignoriert.

Kein Wunder, dass es Angelina Wiemann schließlich mulmig wird - sie teilt der Impressionen GmbH per Mail mit, dass sie um eine schriftliche Stellungnahme bittet.

Diesem Wunsch wird nicht entsprochen. Stattdessen meldet sich am darauffolgenden Tag die Impressionen GmbH mit unterdrückter Rufnummer und teilt mit:

"...Die zuständigen Damen und Herren sind zur Zeit nicht im Hause.

Eine Entscheidung kann mir erst am Freitag Morgen mitgeteilt werden. Außerdem hat Impressionen einen Negativansturm auf deren Facebookseite festgestellt. Dieser möge bitte eingestellt werden.
"

Nach einer vermeintlichen Provokation oder gar einem Aufruf zum Boykott der Impressionen GmbH sucht man bei Angelina Wiemann vergebens. Ihre Einträge auf ihrem eigenen Blog, ihre Antworten zu den Kommentaren der Blogbesucher, die Mitteilungen auf ihrer Facebookseite - allesamt teils sachlich, teils Enttäuschung ausdrückend verfasst.

Da fragt man sich: Was bitte kann das Opfer einer Kopieraktion für die berechtigte Entrüstung, die sich darüber beim Kopierenden entlädt?

Diese kurze Mitteilung auf der Facebook-Seite von Freudentanz löst eine Welle von mittlerweile mehr als 100 Kommentaren aus. Auch das Facebook-Profil der Impressionen GmbH quillt seither von wütenden Nutzerkommentaren über. Hier einige Beispiele:

Harry Jöhrens: "...Netter Katalog...allerdings finde ich es sehr armselig von so einem Unternehmen Ideen bei einem Kleinunternehmen zu klauen.Andersrum hätten ihre Anwälte wohl die arme Frau bis in die Steinzeit zurückgeklagt...ich finde es sehr beschämend von ihnen!!!Reagieren sie!!! und zwar richtig!!!"

Marion Sostmann: "...Habe sämtliche Bestellungen umgehend storniert, nachdem ich gelesen habe, wie ihr im Fall Freudentanz reagiert. Mit mir nicht ! U. wie mir scheint, mit einigen anderen auch nicht mehr !!!"

Simone Roo: "...Sehr geehrte Betreiber dieser Seite. Der Negativansturm auf Ihrer Seite ist NICHT von Freudentanz gestartet, von der Sie den Stern dreist kopiert und dann auch noch 1:1 inszeniert haben. Die negativen Reaktionen kommen von FREIWILLIGEN, die Ihre Kopiererei NICHT unterstützen. Frau Wiemann kann dafür nichts und wird es auch nicht einstellen können. Das können nur SIE indem sie die Sachen SCHNELLSTMÖGLICH und FAIR lösen."

Reaktionen der Impressionen GmbH auf die Kritiken sind nicht zu finden. Das liegt aber nicht etwa daran, dass niemand von der Firma bei Facebook vorbeischaut - Auf andere Anfragen wird durchaus reagiert, die Seite erhielt auch ein neues Titelbild.



Social Media geht anders. Eventuell sollten sich die Verantwortlichen aus der Kommunikationsabteilung verinnerlichen, wie Kommunikation in sozialen Netzwerken tatsächlich funktioniert.

Transparenz, Kommunikation auf Augenhöhe und ein fairer Umgang mit den Fans/Kunden ist das Gebot der Stunde. Es ist an der Zeit für Impressionen, hier etwas zu tun. Und es ist vor allem Zeit, dass sie sich in eine ergebnisoffene Lösungsfindung mit Angelina Wiemann von Freudentanz begeben. Ohne Arroganz und mit der gebotenen Demut ob ihres ethisch fragwürdigen Verhaltens bezüglich der Artikelkopie.

Samstag, 15. September 2012

Kreativität ist keine Bilanzposition

In meinem letzten Beitrag habe ich mich gefragt, ob das ungenierte Kopieren von Ideen im Dekobereich nur ein Einzelfall ist - oder System hat.

Es ist noch keinen Tag her, da findet sich in den Kommentaren zum Blogeintrag auf Freudentanz ein Kommentar von "Herz und Leben 2" - "...Ähm, den Schriftzug "Lächeln" haben die auch" mit dem passenden Link auf die Seite von Impressionen.de.



Eine kurze Suche bei DaWanda fördert folgendes zu Tage:


Kurz: Die Einkaufsabteilung der Impressionen GmbH scheint sich auf den Portalen der Kreativen gern inspirieren zu lassen.

Da stellt sich mir die Frage: War das schon immer so? Oder war einst Bettina Kawall, Gründerin des Unternehmens, eine Kreative wie diejenigen, deren Ideen jetzt kopiert werden? Ist das mittlerweile die Philosophie des Unternehmens "Impressionen"?

Im Anreißer "Über uns" liest sich das jedenfalls anders. Dort steht: "...Bettina Kawall und ihr Team geben sich nicht damit zufrieden, nur anders zu sein. Sie streben Einzigartigkeit an. Kein Wunder also, dass jeder Artikel des Sortiments von IMPRESSIONEN eine eigene, starke Identität besitzt." Einzigartigkeit sieht anders aus.

Seit einigen Jahren befindet sich die Impressionen GmbH als Teil der Schneider Versand Holding in der Hand sogenannter Private Equity Gesellschaften - besser geläufig als "Heuschrecken", wie sie vor wenigen Jahren von Franz Müntefering getauft wurden. Die Schneider Versand Holding wechselte dabei bereits von einer dieser Finanzierungsgesellschaften zur nächsten.
Charakteristisch für Finanzinvestoren dieser Spielart ist, dass sie mehrere gekaufte Unternehmen miteinander verschmelzen, um beispielsweise durch einen zentralen Einkauf und den damit freigesetzten Synergieeffekten die Gewinnspanne zu maximieren. Anschließend werden die Unternehmen wieder veräußert.

Der Natur nach geht es Private Equity Gesellschaften in erster Linie um die Rendite. Das heißt: Kosten runter, Umsätze rauf - so etwas steigert den Unternehmenswert. Ob es auch die Wertigkeit oder gar Nachhaltigkeit eines Unternehmens steigert, steht auf einem anderen Blatt. Und wie sieht's mit der Kreativität aus, neue Ideen in anspruchsvolle Accessoires umzusetzen? Ich habe dafür noch in keiner Firmenbilanz eine Position gefunden. Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren.

Freitag, 14. September 2012

Kopieren mit System?

Schon kurz nachdem die Impressionen GmbH ihren aktuellen Katalog am Mittwoch, den 12. September herausgebracht hatte, kam ein offensichtlicher Fall von Produktkopie ans Tageslicht.

Gerade mal einen Tag nach Veröffentlich des Katalogs finden sich wütende Reaktionen von Fans der Facebook-Seite:

"...Es ist eine Frechheit Dinge in seinen Katalog aufzunehmen die geklaut sind! Ich werde mit Sicherheit nichts mehr bei euch kaufen ! Ideen Diebstahl und dann eins zu eins kopiert! Frechheit!"

"...Mit gutem Gewissen kann ich sagen,dass mein "Waiting for Santa" Stern ein Original ist!!! 
Unfassbar!!! Ihr zerstört Träume!!! Habt Ihr das nötig??!!"

"...*sprachlos* über soviel Dreistigkeit...und dann sind es (fast) immer die großen Firmen, die wegen ihren Urheberrechtsverletzungen klagen (können), weil ein kleines Unternehmen kann sich das zumeist gar nicht leisten...Inspiration holen ist eine Sache, aber 1 zu 1 Kopieren und es als "Eigenkreation" verkaufen ist an Dreistigkeit und Unverfrohrenheit nicht zu überbieten!"

Was war passiert?
Die Impressionen GmbH hatte einen Artikel der Kleinunternehmerin Angelina Wiemann vom Kreativportal DaWanda nicht nur kopiert, sondern auch gleich noch die Inszenierung übernommen.

Da fragt man sich: Wie kommt so etwas?

Im kreativen Bereich schaut man gern voneinander ab. Auf Messen wird genau beobachtet, was andere Aussteller präsentieren. Auch im Modebereich ist es durchaus üblich, erfolgreiche Produkte der Konkurrenz oder populärer Marken zu kopieren und lediglich soweit abzuändern, dass keine offensichtliche Markenrechtsverletzung vorliegt.

Das ist bei Dekorationsartikeln nicht anders. Nichts aber rechtfertigt einen derart unverblümten Ideenklau. Da stellt man sich unwillkürlich die Frage, ob derartige Praktiken System haben: Ideen suchen statt selbst entwickeln, kurze Recherche, ob auch kein Gebrauchsmusterschutz vorliegt, und los geht's mit dem Kopieren. Wurde hier so gearbeitet?

Verantwortlicher Geschäftsführer für den Einkauf bei der Impressionen GmbH ist Ulf Cronenberg. Cronenberg war bereits früher im Versandhandel bei Ulla Popken tätig, später bei Neckermann. Seit Beginn des Jahres ist er in der bei der Schneider Versand Holding GmbH, zu der auch die Impressionen GmbH gehört.

Er sollte diese Frage beantworten können. Und er sollte auch aufklären können, wie es zu der dreisten Artikelkopie kam. Die Aufregung darüber zieht inzwischen laut dem Blog von Angelina Wiemann, der Frau hinter Freudentanz, immer weitere Kreise.

Meine Nachfragen zur Sachlage sind bisher mit der Bitte um Geduld bis zum Anfang der nächsten Woche beschieden worden. Die bringe ich gern auf. Danach bin ich - vermutlich nicht als Einziger - gespannt auf Antworten.

Gnadenlos kopiert wird nicht nur in Asien.

Samsung kopiert von Apple. Asien von Europa. Und, so scheint's die Impressionen GmbH von Freudentanz.

Jetzt mag man sagen: OK, was ist dabei, Entwürfe sind halt ähnlich, wenn das Ziel ein ähnliches ist.
Aber das letztere Beispiel hat selbst mir die Kinnlade runterfallen lassen.

Angelina Wiemann ist eine Kreative wie aus dem Buche. Sie entwirft Dinge, die sie selbst herstellt und auf ihrer eigenen Webseite sowie beim bekannten Portal für Handgemachtes - DaWanda - vertreibt.

Unter anderem diesen Stern.

Das scheint Leuten zu gefallen. Unter anderem Leuten von der Impressionen GmbH. Und zwar so gut, dass sie das Produkt gleich mal selbst in ihr Angebot aufnehmen.

Update
Das sah bis vor kurzem noch so aus:



Und nicht nur das: Auch die Inszenierung wird gleich mitkopiert, wie Angelina auf ihrem Blog feststellen musste.

Die Formulierung aus den AGB der Impressionen GmbH klingt da schon fast wie ein Hohn:

"§ 4 Copyright, Bankverbindung, Anbieterkennzeichen
Copyright 
Wir weisen darauf hin, dass sämtliche unserer Abbildungen und Fotos mit hohem Aufwand produziert werden und ausschließlich unserem Urheberrecht unterliegen. Bitte haben Sie daher Verständnis, dass jeglicher Missbrauch rechtlich verfolgt werden kann."

Fehlt nur noch, dass Freudentanz zur Unterlassung ihres Angebots aufgefordert wird.

Da bleibt einem nichts außer helles Erstaunen. Und die Erkenntnis, dass fairer Umgang miteinander nicht nur bei Apple und Samsung, sondern auch im Kleinen ein seltenes Luxusgut ist.

Update
Zwischenzeitlich hat die Impressionen GmbH das Bild von ihrer Webseite entfernt. 


Der Artikel ist allerdings nach wie vor bestellbar. Fraglich ist, was damit bezweckt werden soll - die Printversion ist nicht so leicht ungeschehen zu machen.
Auf meine Nachfragen wurde bisher nicht reagiert. In Kürze dazu mehr.

Freitag, 31. August 2012

Mal nachfragen.

Unser Grill ist ein Überbleibsel aus der Zeit des Hausbaus. Das ist schön, er tut auch noch (mehr oder weniger) seinen Dienst.



Aber er wird in absehbarer Zeit schlicht auseinanderfallen. Die Holzgriffe haben bereits mehrheitlich das Zeitliche gesegnet.

Nun hat Edeka ja ein tolles Angebot im Programm - einen Landmann-Grill zu einem guten Preis: 89€.
Das sieht auf der Treueseite dann so aus:


Schick! Der Preisvergleich wirft aus, dass das Angebot tatsächlich ordentlich unter den gängigen Marktpreisen von mindestens 130€ für B-Ware liegt.

Also nix wie auf zu den Kundenbewertungen. Dort folgte dann die Ernüchterung. Allerdings sind die Rezensionen nicht gerade aktuell - folglich hab ich mal die Landmänner (und -frauen) angeschrieben, wie's denn um die Kritik und Reaktionen darauf bestellt ist.
Die Automatikantwort kam schon. Ich bin auf die persönliche gespannt.

Freitag, 13. Juli 2012

Kaputt.

Frag mich mal jemand, wie lang ich bei Facebook war - ich weiß es nicht, und ich will es auch nicht mehr wissen.
Wie letzte Woche angekündigt habe ich heute dem Treiben ein Ende bereitet und das Profil zuerst entkernt (Bilder, Messages, Pinnwandeinträge, Apps sperren, persönliche Informationen). Anschließend allen Kontakten noch artig Lebewohl gesagt (und die Kontaktdaten, unter anderem diesen Blog mitgeteilt) und dann auch diese gelöscht.

Anschließend blieb mir nur noch übrig, das restliche Rumpfprofil soweit wie möglich von Benachrichtigungseinstellungen zu befreien und reelle Daten wie meinen Namen und das Geburtsdatum zu entfremden.

Und dann zuzumachen. Fertig.



Fun fact: Seit dem letzten Blick auf die Facebook'sche Freundesliste vor gar nicht allzulanger Zeit fehlten eine ganze Reihe von Personen, die mir mit dem gleichen Schritt vorausgegangen waren - knapp zwei Dutzend stillgelegte Profile.

Und es werden mehr.

Donnerstag, 5. Juli 2012

Resterettung

Bei der Inhaltsvernichtung auf meinem scheidenden Facebook-Profil fand ich dieses vor einiger Zeit selbst geschriebene Kleinod wieder - ein erster Versuch meinerseits, Ironie und englische Lyrik als Fremdsprachler miteinander zu verheiraten.

There was a time when I was young
the flowers grew the birds among
the trees were singing - it was spring.
And I was just about to sing
when singing birds just made their best
by shitting on my lying chest -
under the tree the birds were on.
I screamed out loud, so they were gone.
Now everybody wants me to
shut up instead of singing though
only I know my scream was wrong
misunderstood as my first song.


Gewidmet war es einer Person, die regelmäßig kleine Küken aus einer Zuchtanlage vor dem Tod rettete und an sich kümmernde Personen vermittelte. Wahrscheinlich tut sie es noch immer. ;)

Freitag, 22. Juni 2012

Heisere Zufriedenheit

Anfang des Jahres gaben Ugly Kid Joe bekannt, dass sie nach 15 Jahren wieder zusammen Musik machen wollen. Das war cool. Noch viel cooler war, dass sie auch in Deutschland für 3 Konzerte gastierten.
Der erste feststehende Gig war in Kreuzberg - und 10 Minuten nach Bekanntgabe der Info hatte ich 2 Tickets geschossen.

Bisschen Shopping, Sightseeing, Freunde besuchen - und der Gig der Jungs im SO36. Cooles Wochenende.

Hier ein paar bildhafte Eindrücke.

Klein Oskar und seine Freundin (fängt früher an als sein Papa, und der war schon nicht ohne :P) bei den Tieren auf einem Beelitzer Spargelhof

Ein Freund aus der Abteilung der Kuscheltiere des Beelitzer Spargelhofs

Ein Freund der Kuscheltiere des Beelitzer Spargelhofs :)

Beim Grillen von totem Tier ließ man vor gar nicht allzu langer Zeit immer noch einen Tribut für die Götter auf dem Altar zum Verbrennen. In Ermangelung von Eingeweiden hab ich mich für eines der vorhandenen Fleischverarbeitungsprodukte in Darm (immerhin ist das Eingeweide!) entschieden. Die Götter waren uns hold und ließen uns (an dem Tag) in Ruhe.

Schippern auf der Havel - die langsame Variante, zum Entspannen von Wannsee nach Potsdam zu kommen.

In Potsdam dann: Essen im Café Heider. Klingt ein wenig österreichisch, ist es auch. Zum Fleisch von Biohöfen der Gegend das Naturland-Bier aus der örtlichen Manufaktur. Traumhaft.

Danach ein kleiner Ausflug auf die Freundschaftsinsel in Potsdam, wo der giftige Rittersporn in bestem Blau in der Gegend rumstand.

...und am Abend schließlich der Grund, warum ich überhaupt in Berlin war - Ugly Kid Joe live in Kreuzberg. Einfach nur genial.

War auch nicht weiter dramatisch, dass Shannon Larkin und Dave Fortman diesmal nicht dabei sein konnten - Yael und Sonny Mayo ham's auch drauf. ;)

Damit sollte auch klar sein, warum der Eintrag so heißt, wie er heißt. ;)

Sonntag, 29. April 2012

Nein, ich will nicht.

Mein Unmut über die kontinulierliche Entwicklung der Facebook-Umgehensweise mit Daten von Personen wuchs über eine gute Zeit.
Zart fing es an, mit den Standardeinstellungen, die viel von mir preisgaben. Es ging weiter mit den "Betriebsgeheimnissen", die persönliche Daten betreffen. Und zu guter Letzt der kontinuierliche Wechsel der Oberfläche, der Funktion, und des Umfangsanspruchs als Lebensarchiv, den Facebook mittlerweile selbst hat.

Was ich möchte ist keine umfassende Analyse meiner persönlichen Umstände in einem vorgegebenen Korsett. Ich möchte einfach nur Kontakt zu Personen halten, an denen mir liegt bzw. vice versa. Schluss, aus, Ende.

Von dieser Funktion entfernt sich Facebook inzwischen immer mehr. Was anfänglich noch witzig war - kleine Spiele, um mit anderen, fremden Nutzern in Kontakt und einen Dialog zu kommen - entpuppte sich bald als Maschinerie der Zynga-Mafia, die Huckepack mit Hilfe von Facebook auch gern so viele Daten wie möglich hätte.

Ja, ich habe keine Bedenken, etwas über mich preiszugeben. Ich lebe offen, ich mag es, neue Menschen kennenzulernen und ihnen in der virtuellen Diskussion zu begegnen.
Und nein, ich sehe die Notwendigkeit nicht, mich einem "Template" hinzugeben, dass mich fortwährend daran erinnert, dass ich es noch nicht vollständig befüllt habe. Ich sehe auch nicht, wen es interessieren sollte, ob jetzt jemand mein Bruder, Schwager oder Neffe ist. Erst recht braucht dies niemanden zu interessieren, der auf Basis dieser (und anderer) Informationen seinen Profit maximieren will.

Nein, ich will das nicht.

Deswegen belebe ich dieses Vehikel - meinen alten Blog - wieder. Und führe es fort. Facebook darf die Links auf die Einträge verwalten. Den Rest hat Mark und seine automatische Auswertungsmaschinerie nicht zu interessieren.


Freitag, 25. März 2011

Tag 7 + 8: Ciao Como, ciao Italia!

Ich weiß nicht, ob es euch genauso geht im Urlaub, aber der letzte ganze Tag für mich - auch dieses Mal wieder - eine Mischung aus Wehmut und Freude. Freude über die schönen Momente des Urlaubs und auch über das Nachhausekommen.

Der letzte Tag galt also nochmal dem, weswegen ich mich kurzentschlossen gen Süden wandte: Sonne, Lesen, Ruhe.



Alles gleichzeitig fand ich in diesem Park. Vorher eine kurze Stärkung mit Caprese und einem Quarto vino bianco (tat nach dem Blogmarathon gestern ganz gut) und korrektes Teilen des Pane mit einem kleinen Freund:



Dabei fällt mir auf, dass ich die Spatzen in deutschen Innenstädten vermisse...wo sind sie denn hin?
Jedenfalls gibt's Orte in Como, an denen man weniger etwas gegen "unbefugte" Spatzen als gegen selbige Zweibeiner hat:




Dabei ist der Steg nicht halb so interessant wie der Park ein paar Meter weiter mit seinem schönen Blick auf den See.




Inklusive seinem ersten Badegast - auch wenn's nur mit den Beinen war. Selbst bei einer doch durchgehenden Körperbehaarung sind die italienischen Bergseen im März eher was fürs Auge als für die Ertüchtigung... :)


Am letzten Abend ging's denn auch nach einer ausgiebigen Lesesession in der Sonne in eine kleine Familientrattoria, das Nostradamos, in dem es neben einer genialen Zwiebelmarmelade zum Käse (als Vorspeise) und einer Birnen-Frischkäse-Penne Al Forno auch einen italienischen Klassiker (wenngleich die Flüssigkomponente aus der Toskana und nicht aus der Region kommt; dafür waren die Cantuccine hausgemacht).



Das wars!
Bleibt nur noch die Henkersmahlzeit am Flughafen (vegetarische Ernährung in Italien fällt irgendwie leichter als in Deutschland) mit alkoholfreiem Bier, das erstaunlicherweise besser schmeckt als all die etablierten deutschen alkoholfreien Marken.



Nu noch einen Café als Abschied, dann geht's demnächst in den Flieger.

Auf bald! :)

Donnerstag, 24. März 2011

Tag 6: Como

Die Fahrt nach Como: entspannend. Die Ankunft: windstill und sonnig. Die Suche nach einer Unterkunft ist immer noch eine Herausforderung, die ersten 4 B&B sagen ab, eines sagt zu. Ich stehe vor verschlossener Tür, und jetzt weiß ich auch, warum sie was frei hatten: Grossbaustelle in der Nachbarwohnung. So heimelig sie auch sein mögen: das ist nicht meine Vorstellung von Urlaubswecker.

Dank freien WLANs findet sich via HRS ein Hotel, das nicht nur günstiger, sondern auch näher am See und mitten in der historischen Innenstadt mit kostenlosem Parkplatz aufwartet. Und WLAN, wenn auch erst im zweiten Zimmer... aber ne nette, süsse Empfangskraft, die mir nicht nur den Spezialpreis auch ohne HRS-Buchung ermöglicht, sondern auch Zimmer 2 mit Internet (und ner tollen Innenstadtaussicht :) )

Es ist hier so warm, dass ich eine Abkühlung gebrauchen kann - also greife ich zum ersten Eis des Jahres :)



Und in der City die nächste Erbauung: ich ordere nur ein Glas Rotwein und Leitungswasser, mein deutschsprachiger Nachbartisch ebenso. Ich auf italienisch, sie auf deutsch. Nur dass bei mir aufm Tisch plötzlich mehr landet... :)



Was ich faszinierend finde ist, dass der historische Stadtkern zu großen Teilen erhalten ist.



Auch die Stadtmauer, die die ehemalige Stadt umgibt, steht noch inklusive der Ecktürme:



Mittendrin il Duomo di Como:



Direkt hinter dem Dom gibt es rundum schicke Gassen, wieder mit einer Unmenge Geschäften und hübsche Innenhöfe.



Nach einem tollen Essen im Ristorante Sociale nochmal am Dom vorbei:



...und zurück ins Zimmer: WLAN ist zum Skypen gut. Und ehrlich gesagt - ich freu mich auf Zuhause. Allein urlauben ist irgendwie nicht mehr meins. Ein Tag ist noch da, um den Schinken auszulesen. Und dann geht's zurück in die nordische Kälte!

Tag 4 + 5: Chiavari und die Entspannung

Ein angenehmer kleiner Ort, schicker Strand. Und langst nicht so viel Trubel wie Genua. Optimal, um den 750-Seiter einem würdigen Ende näherzubringen!
Nach dem Frühstück auf dem Berg reichten 1 Apfel, eine Latte Macchiato und 1 Wasser komplett für den Lesetag bis abends um 7.

Am Montag gabs dann Supermarktabendessen (Käse, Oliven, Brot und Barbera, wieder aus den Bergen von Monferrato - dummerweise, wer lesen kann ist klar im Vorteil - Frizzante. Mit ein wenig mechanischer Nachhilfe war's aber durchaus genießbar.



Abend 2 gehörte der Empfehlung des Gastwirts vom B&B LaLuna: dem Blanche.
Un quarto de vino rosso endete im Erstversuch in irgendwas süßem mit Bubbeln - nach Erläuterung "non Frizzante et non dolce" gabs auch was vernünftiges. :)
Gut: Ich habe vorerst keine Secondi Piatta geordert. Bin auch nach den Arrabiata pappsatt. Als Nachtisch gibt's: nein, kein Tiramisu. Ich glaubte falsch zu hören, aber sie nennen es hier tatsächlich Creme Catalan!



Nuja. Das Essen kam bissi fix, aber heute ist mir das nicht unrecht: auf Kanal 185 hab ich ZDF gefunden, und da gibts heute Neues aus der Anstalt, dem ich gern beiwohne und lieber früh schlafe; morgen geht's nach Norden zurück. Schliesslich artet auch der letzte Tag so nicht in Stress aus, wenn man sich nicht erst noch am Freitag Nachmittag 200km Richtung Milano quält...

Hier noch ein paar Schnappschüsse aus Chiavari:



Der Abendhimmel mit Sonne. Und mit Palmen:



Ein Rosa Haus mit unverbaubarer Lage gefällig?



Knipsie beherbert noch ein paar mehr Bilder, aus denen ich wohl noch ein Album zaubern werde, wenn ich einen Blogeditor in den Fingern habe, den ich nicht über ein iPhone füttern muss. :)

Tag 3: Genua und Chiavari

Genua hat ne echt schicke Innenstadt, ein echt chaotisches Hafenviertel und einen sensationell stilfreien Baumix. Hier ein paar Impressionen.



San Lorenzo beim Piazza del Ferrari ums Eck. Der sieht tagsüber dann übrigens so aus:



Die Strasse von der Unterkunft mit dem kühlen Empfangsbereich (Hotel Ricci) hin zum Zentrum, die Via XX Settembre ist nicht nur gepflastert mit Shops über Shops, sondern auch mit kleinen Mosaiken, im grossen Stil:



Daneben stehen dann Kirchen komplett aus Marmor, das sieht selbst für einen Sakralbauignoranten wie mich beeindruckend aus. Leider hab ich bildliche Zeugnisse davon nur mit Knipsie geschossen. :(



Dafür stehen die hier überall am Meer rum, gern gepaart mit Laternen. :)



Die stehen gepaart mit selbst rum. Gern auch im Rudel. Was beim Platzmangel (italienische Steilküstenbauweise lässt grüssen) auch nicht verwunderlich ist. Dass ich am Samstag so spät ankam, dass ich mit einer Stunde Parkgebühr anderthalb Tage stehen konnte (Sonntag ist frei), und das auch noch in der Innenstadt - Glück gehört dazu. :)

Nun wollte ich das Centro Historico besichtigen. Hübsche Innenhöfe und enge Gassen wechseln sich ab, alles sehr malerisch.



Wer allerdings das Ganze ungestört von Vertretern des Horizontalgewerbes begutachten möchte, sollte den Vormittag wählen. Nachmittags kriegt man da schon mal die Frage "Suckie suckie, fuckie fuckie?" um die Ohren...

Abgesehen von diesem Publikum (nebst denen, die wohl danach das Geld einsacken) auf den Strassen war die Unterkunft nicht so meins und die Stadt eine Spur ZU chaotisch für mich. Also auf zur Suche nach mehr Ruhe und einem Bed&Breakfast ausserhalb, wärend ich eine Abschiedspizza genoss (nebst einem freien WLAN-Spot).



Und siehe da: in Chiavari, ca. 50km weiter östlich, isses nicht nur beschaulicher, sondern auch schicker. Einen ersten Ausblick bekam ich nur im Dunkeln.