Freitag, 18. März 2011

Tag 1: Am Ziel

Die Auswahl am Flughafen ging fix: Lufthansa bot einen Flug nach Mailand an, der nicht nur ziemlich günstig, sondern auch ziemlich ansprechend war: Ging knapp eine Stunde später los, lecker Snack vorab, Zeitungen soweit das Herz begehren kann for free. Und zarte 21 Grad zur Ankunft haben mich nicht enttäuscht.



Der Nachteil von Spontanität ist, dass du nicht davon ausgehen darfst, dass alle so kurzfristig entscheiden wie du.
Macht nix. Da
Mich das Schicksal trägt, wohin es grad mag, schert es mich nicht, dass ein spontan von mir angefragtes Mietauto verfügbar wäre, wenn ich denn warten könnte, bis es der Waschmaschine entkommen ist - natürlich kann ich das! Die 21 (in Worten: Einundzwanzig!) Grad Außentemperatur mit strahlendem Sonnenschein sind - neben einem nicht existenten Terminplan - absolute Entspannungsgründe.

Wenn mich der Wetterbericht nicht täuscht, ist es auch morgen noch sehr erträglich hier, also werde ich wohl mit dem flexiblen Mittel der Wahl (allein das Shuttlebus-Ticket nach Mailand, in das ich eigentlich gar nicht will, kostet das gleiche wie 3 Tage Mietwagen; für Bahnfahren mit bewusster Richtungsentscheidung fehlt mir das notwendige Italienisch) in Richtung der Binnenseen (Lago Maggiore, Lago di Como) streben, um eine Unterkunft zu finden.
In der Zwischenzeit hatte ich natürlich auch schon Zeit, mich in der Sammlung positiver Argumente zu üben, warum diese spontane Entscheidung denn die beste gewesen sein könnte - ich erspare euch den Mix aus "italienisch verstehe ich wenigstens noch ein bisschen", "hier gibt's den Euro" und "italienisches Essen ist mir eh am liebsten" in seiner Ausführlichkeit... Der zweite Teil Müßiggang des bisherigen Tagesablaufs erstreckte sich auf die Literaturbeilage der ZEIT, die mich zum ersten Mal erahnen lässt, wer Houellebecq eigentlich ist, und warum man sich in wissenden Kreisen denn so das Maul über ihn zerreißt. Dabei hatte ich - gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in Japan und Libyen - den Gedanken, dass Philosophie die größten Blüten in den Zeitabschnitten treibt, die man gemeinhin als "die Ruhe vor dem Sturm" bezeichnen würde. Regions-, kultur- und einstellungsbezogen natürlich.

Zurück zur Autovermietung. So Wartezeiten sind ja sehr praktisch, um Blogeinträge zu schreiben. Und kaum, dass ich den Satz halb geschrieben hatte, wars Auto abholbereit :)

Als ich hier vorbeifuhr, fand ich es recht schick:



Preise zivil, Restaurantausblick ein Traum, hinten noch eine Terasse am See.



Da konnte ich nicht umhin, bis zum Sonnenuntergang noch ein Stündchen zu lesen. Im T-Shirt. Mit so nem Ausblick auf den Lago Maggiore:



Da das Ding eine ziemlich kleine und familiäre Unterkunft ist, hab ich mich mal zum Abendessen vorgemeldet - dazu dann morgen mehr (heute bin ich doch schon bissi müde... Krömer und Zamperoni waren gut, aber spät gestern).

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