Social Media ist nicht jedermanns Sache.
Am 12. September bringt die Impressionen GmbH ihren neuen Katalog online und zum Kunden. Und natürlich wird das auch auf der
Facebook-Seite bekannt gegeben.
Nur einen Tag später äußert Angelina Wiemann, im Internet den Freunden kreativer Arbeiten besser als
Freudentanz bekannt, ihre
Enttäuschung über eine offensichtliche Kopie einer ihrer Arbeiten.
Kurz darauf erscheinen
erste Meldungen auch auf der Facebookseite der Impressionen GmbH. Anfänglich werden sie noch kommentiert:
"...
Hallo Ihr Lieben, es tut uns wirklich Leid, dass ihr so verärgert seid. Wir haben eure Bedenken an die entsprechenden Stellen weitergeleitet und warten auf eine Stellungnahme, die wir euch dann hier umgehend schreiben werden. Liebe Grüße, euer IMPRESSIONEN-Team"
Kurz darauf gab Angelina Wiemann auf ihrer Facebook-Seite bekannt, dass man sich mit ihr seitens der Impressionen GmbH am Montag in Verbindung setzen wolle. Ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Am Montag Abend erreicht sie schließlich eine erneute Mail. Auch dies
bekundet sie auf Facebook - der Anruf verschiebe sich um einen Tag.
Auf der Seite der Impressionen GmbH indes erfolgt keine weitere Äußerung zur Kopie des Artikels. Auch meine schriftliche Nachfragen bei der Firma an den benannten
Kontakt für die Presse werden seither ignoriert.
Kein Wunder, dass es Angelina Wiemann schließlich mulmig wird - sie teilt der Impressionen GmbH per Mail mit, dass sie um eine schriftliche Stellungnahme bittet.
Diesem Wunsch wird nicht entsprochen. Stattdessen meldet sich am darauffolgenden Tag die Impressionen GmbH mit unterdrückter Rufnummer und
teilt mit:
"...
Die zuständigen Damen und Herren sind zur Zeit nicht im Hause.
Eine Entscheidung kann mir erst am Freitag Morgen mitgeteilt werden. Außerdem hat Impressionen einen Negativansturm auf deren Facebookseite festgestellt. Dieser möge bitte eingestellt werden."
Nach einer vermeintlichen Provokation oder gar einem Aufruf zum Boykott der Impressionen GmbH sucht man bei Angelina Wiemann vergebens. Ihre
Einträge auf ihrem eigenen Blog, ihre Antworten zu den Kommentaren der Blogbesucher, die Mitteilungen auf ihrer Facebookseite - allesamt teils sachlich, teils Enttäuschung ausdrückend verfasst.
Da fragt man sich: Was bitte kann das Opfer einer Kopieraktion für die berechtigte Entrüstung, die sich darüber beim Kopierenden entlädt?
Diese kurze Mitteilung auf der Facebook-Seite von Freudentanz löst eine Welle von mittlerweile mehr als 100 Kommentaren aus. Auch das Facebook-Profil der Impressionen GmbH quillt seither von wütenden Nutzerkommentaren über. Hier einige Beispiele:
Harry Jöhrens: "...
Netter Katalog...allerdings finde ich es sehr armselig von so einem Unternehmen Ideen bei einem Kleinunternehmen zu klauen.Andersrum hätten ihre Anwälte wohl die arme Frau bis in die Steinzeit zurückgeklagt...ich finde es sehr beschämend von ihnen!!!Reagieren sie!!! und zwar richtig!!!"
Marion Sostmann: "...
Habe sämtliche Bestellungen umgehend storniert, nachdem ich gelesen habe, wie ihr im Fall Freudentanz reagiert. Mit mir nicht ! U. wie mir scheint, mit einigen anderen auch nicht mehr !!!"
Simone Roo: "...
Sehr geehrte Betreiber dieser Seite. Der Negativansturm auf Ihrer Seite ist NICHT von Freudentanz gestartet, von der Sie den Stern dreist kopiert und dann auch noch 1:1 inszeniert haben. Die negativen Reaktionen kommen von FREIWILLIGEN, die Ihre Kopiererei NICHT unterstützen. Frau Wiemann kann dafür nichts und wird es auch nicht einstellen können. Das können nur SIE indem sie die Sachen SCHNELLSTMÖGLICH und FAIR lösen."
Reaktionen der Impressionen GmbH auf die Kritiken sind nicht zu finden. Das liegt aber nicht etwa daran, dass niemand von der Firma bei Facebook vorbeischaut -
Auf andere Anfragen wird durchaus reagiert, die Seite erhielt auch ein neues Titelbild.
Social Media geht anders. Eventuell sollten sich die Verantwortlichen aus der Kommunikationsabteilung verinnerlichen, wie Kommunikation in sozialen Netzwerken
tatsächlich funktioniert.
Transparenz, Kommunikation auf Augenhöhe und ein fairer Umgang mit den Fans/Kunden ist das Gebot der Stunde. Es ist an der Zeit für Impressionen, hier etwas zu tun. Und es ist vor allem Zeit, dass sie sich in eine ergebnisoffene Lösungsfindung mit Angelina Wiemann von Freudentanz begeben. Ohne Arroganz und mit der gebotenen Demut ob ihres ethisch fragwürdigen Verhaltens bezüglich der Artikelkopie.