Donnerstag, 5. Juli 2012

Resterettung

Bei der Inhaltsvernichtung auf meinem scheidenden Facebook-Profil fand ich dieses vor einiger Zeit selbst geschriebene Kleinod wieder - ein erster Versuch meinerseits, Ironie und englische Lyrik als Fremdsprachler miteinander zu verheiraten.

There was a time when I was young
the flowers grew the birds among
the trees were singing - it was spring.
And I was just about to sing
when singing birds just made their best
by shitting on my lying chest -
under the tree the birds were on.
I screamed out loud, so they were gone.
Now everybody wants me to
shut up instead of singing though
only I know my scream was wrong
misunderstood as my first song.


Gewidmet war es einer Person, die regelmäßig kleine Küken aus einer Zuchtanlage vor dem Tod rettete und an sich kümmernde Personen vermittelte. Wahrscheinlich tut sie es noch immer. ;)

Freitag, 22. Juni 2012

Heisere Zufriedenheit

Anfang des Jahres gaben Ugly Kid Joe bekannt, dass sie nach 15 Jahren wieder zusammen Musik machen wollen. Das war cool. Noch viel cooler war, dass sie auch in Deutschland für 3 Konzerte gastierten.
Der erste feststehende Gig war in Kreuzberg - und 10 Minuten nach Bekanntgabe der Info hatte ich 2 Tickets geschossen.

Bisschen Shopping, Sightseeing, Freunde besuchen - und der Gig der Jungs im SO36. Cooles Wochenende.

Hier ein paar bildhafte Eindrücke.

Klein Oskar und seine Freundin (fängt früher an als sein Papa, und der war schon nicht ohne :P) bei den Tieren auf einem Beelitzer Spargelhof

Ein Freund aus der Abteilung der Kuscheltiere des Beelitzer Spargelhofs

Ein Freund der Kuscheltiere des Beelitzer Spargelhofs :)

Beim Grillen von totem Tier ließ man vor gar nicht allzu langer Zeit immer noch einen Tribut für die Götter auf dem Altar zum Verbrennen. In Ermangelung von Eingeweiden hab ich mich für eines der vorhandenen Fleischverarbeitungsprodukte in Darm (immerhin ist das Eingeweide!) entschieden. Die Götter waren uns hold und ließen uns (an dem Tag) in Ruhe.

Schippern auf der Havel - die langsame Variante, zum Entspannen von Wannsee nach Potsdam zu kommen.

In Potsdam dann: Essen im Café Heider. Klingt ein wenig österreichisch, ist es auch. Zum Fleisch von Biohöfen der Gegend das Naturland-Bier aus der örtlichen Manufaktur. Traumhaft.

Danach ein kleiner Ausflug auf die Freundschaftsinsel in Potsdam, wo der giftige Rittersporn in bestem Blau in der Gegend rumstand.

...und am Abend schließlich der Grund, warum ich überhaupt in Berlin war - Ugly Kid Joe live in Kreuzberg. Einfach nur genial.

War auch nicht weiter dramatisch, dass Shannon Larkin und Dave Fortman diesmal nicht dabei sein konnten - Yael und Sonny Mayo ham's auch drauf. ;)

Damit sollte auch klar sein, warum der Eintrag so heißt, wie er heißt. ;)

Sonntag, 29. April 2012

Nein, ich will nicht.

Mein Unmut über die kontinulierliche Entwicklung der Facebook-Umgehensweise mit Daten von Personen wuchs über eine gute Zeit.
Zart fing es an, mit den Standardeinstellungen, die viel von mir preisgaben. Es ging weiter mit den "Betriebsgeheimnissen", die persönliche Daten betreffen. Und zu guter Letzt der kontinuierliche Wechsel der Oberfläche, der Funktion, und des Umfangsanspruchs als Lebensarchiv, den Facebook mittlerweile selbst hat.

Was ich möchte ist keine umfassende Analyse meiner persönlichen Umstände in einem vorgegebenen Korsett. Ich möchte einfach nur Kontakt zu Personen halten, an denen mir liegt bzw. vice versa. Schluss, aus, Ende.

Von dieser Funktion entfernt sich Facebook inzwischen immer mehr. Was anfänglich noch witzig war - kleine Spiele, um mit anderen, fremden Nutzern in Kontakt und einen Dialog zu kommen - entpuppte sich bald als Maschinerie der Zynga-Mafia, die Huckepack mit Hilfe von Facebook auch gern so viele Daten wie möglich hätte.

Ja, ich habe keine Bedenken, etwas über mich preiszugeben. Ich lebe offen, ich mag es, neue Menschen kennenzulernen und ihnen in der virtuellen Diskussion zu begegnen.
Und nein, ich sehe die Notwendigkeit nicht, mich einem "Template" hinzugeben, dass mich fortwährend daran erinnert, dass ich es noch nicht vollständig befüllt habe. Ich sehe auch nicht, wen es interessieren sollte, ob jetzt jemand mein Bruder, Schwager oder Neffe ist. Erst recht braucht dies niemanden zu interessieren, der auf Basis dieser (und anderer) Informationen seinen Profit maximieren will.

Nein, ich will das nicht.

Deswegen belebe ich dieses Vehikel - meinen alten Blog - wieder. Und führe es fort. Facebook darf die Links auf die Einträge verwalten. Den Rest hat Mark und seine automatische Auswertungsmaschinerie nicht zu interessieren.


Freitag, 25. März 2011

Tag 7 + 8: Ciao Como, ciao Italia!

Ich weiß nicht, ob es euch genauso geht im Urlaub, aber der letzte ganze Tag für mich - auch dieses Mal wieder - eine Mischung aus Wehmut und Freude. Freude über die schönen Momente des Urlaubs und auch über das Nachhausekommen.

Der letzte Tag galt also nochmal dem, weswegen ich mich kurzentschlossen gen Süden wandte: Sonne, Lesen, Ruhe.



Alles gleichzeitig fand ich in diesem Park. Vorher eine kurze Stärkung mit Caprese und einem Quarto vino bianco (tat nach dem Blogmarathon gestern ganz gut) und korrektes Teilen des Pane mit einem kleinen Freund:



Dabei fällt mir auf, dass ich die Spatzen in deutschen Innenstädten vermisse...wo sind sie denn hin?
Jedenfalls gibt's Orte in Como, an denen man weniger etwas gegen "unbefugte" Spatzen als gegen selbige Zweibeiner hat:




Dabei ist der Steg nicht halb so interessant wie der Park ein paar Meter weiter mit seinem schönen Blick auf den See.




Inklusive seinem ersten Badegast - auch wenn's nur mit den Beinen war. Selbst bei einer doch durchgehenden Körperbehaarung sind die italienischen Bergseen im März eher was fürs Auge als für die Ertüchtigung... :)


Am letzten Abend ging's denn auch nach einer ausgiebigen Lesesession in der Sonne in eine kleine Familientrattoria, das Nostradamos, in dem es neben einer genialen Zwiebelmarmelade zum Käse (als Vorspeise) und einer Birnen-Frischkäse-Penne Al Forno auch einen italienischen Klassiker (wenngleich die Flüssigkomponente aus der Toskana und nicht aus der Region kommt; dafür waren die Cantuccine hausgemacht).



Das wars!
Bleibt nur noch die Henkersmahlzeit am Flughafen (vegetarische Ernährung in Italien fällt irgendwie leichter als in Deutschland) mit alkoholfreiem Bier, das erstaunlicherweise besser schmeckt als all die etablierten deutschen alkoholfreien Marken.



Nu noch einen Café als Abschied, dann geht's demnächst in den Flieger.

Auf bald! :)

Donnerstag, 24. März 2011

Tag 6: Como

Die Fahrt nach Como: entspannend. Die Ankunft: windstill und sonnig. Die Suche nach einer Unterkunft ist immer noch eine Herausforderung, die ersten 4 B&B sagen ab, eines sagt zu. Ich stehe vor verschlossener Tür, und jetzt weiß ich auch, warum sie was frei hatten: Grossbaustelle in der Nachbarwohnung. So heimelig sie auch sein mögen: das ist nicht meine Vorstellung von Urlaubswecker.

Dank freien WLANs findet sich via HRS ein Hotel, das nicht nur günstiger, sondern auch näher am See und mitten in der historischen Innenstadt mit kostenlosem Parkplatz aufwartet. Und WLAN, wenn auch erst im zweiten Zimmer... aber ne nette, süsse Empfangskraft, die mir nicht nur den Spezialpreis auch ohne HRS-Buchung ermöglicht, sondern auch Zimmer 2 mit Internet (und ner tollen Innenstadtaussicht :) )

Es ist hier so warm, dass ich eine Abkühlung gebrauchen kann - also greife ich zum ersten Eis des Jahres :)



Und in der City die nächste Erbauung: ich ordere nur ein Glas Rotwein und Leitungswasser, mein deutschsprachiger Nachbartisch ebenso. Ich auf italienisch, sie auf deutsch. Nur dass bei mir aufm Tisch plötzlich mehr landet... :)



Was ich faszinierend finde ist, dass der historische Stadtkern zu großen Teilen erhalten ist.



Auch die Stadtmauer, die die ehemalige Stadt umgibt, steht noch inklusive der Ecktürme:



Mittendrin il Duomo di Como:



Direkt hinter dem Dom gibt es rundum schicke Gassen, wieder mit einer Unmenge Geschäften und hübsche Innenhöfe.



Nach einem tollen Essen im Ristorante Sociale nochmal am Dom vorbei:



...und zurück ins Zimmer: WLAN ist zum Skypen gut. Und ehrlich gesagt - ich freu mich auf Zuhause. Allein urlauben ist irgendwie nicht mehr meins. Ein Tag ist noch da, um den Schinken auszulesen. Und dann geht's zurück in die nordische Kälte!

Tag 4 + 5: Chiavari und die Entspannung

Ein angenehmer kleiner Ort, schicker Strand. Und langst nicht so viel Trubel wie Genua. Optimal, um den 750-Seiter einem würdigen Ende näherzubringen!
Nach dem Frühstück auf dem Berg reichten 1 Apfel, eine Latte Macchiato und 1 Wasser komplett für den Lesetag bis abends um 7.

Am Montag gabs dann Supermarktabendessen (Käse, Oliven, Brot und Barbera, wieder aus den Bergen von Monferrato - dummerweise, wer lesen kann ist klar im Vorteil - Frizzante. Mit ein wenig mechanischer Nachhilfe war's aber durchaus genießbar.



Abend 2 gehörte der Empfehlung des Gastwirts vom B&B LaLuna: dem Blanche.
Un quarto de vino rosso endete im Erstversuch in irgendwas süßem mit Bubbeln - nach Erläuterung "non Frizzante et non dolce" gabs auch was vernünftiges. :)
Gut: Ich habe vorerst keine Secondi Piatta geordert. Bin auch nach den Arrabiata pappsatt. Als Nachtisch gibt's: nein, kein Tiramisu. Ich glaubte falsch zu hören, aber sie nennen es hier tatsächlich Creme Catalan!



Nuja. Das Essen kam bissi fix, aber heute ist mir das nicht unrecht: auf Kanal 185 hab ich ZDF gefunden, und da gibts heute Neues aus der Anstalt, dem ich gern beiwohne und lieber früh schlafe; morgen geht's nach Norden zurück. Schliesslich artet auch der letzte Tag so nicht in Stress aus, wenn man sich nicht erst noch am Freitag Nachmittag 200km Richtung Milano quält...

Hier noch ein paar Schnappschüsse aus Chiavari:



Der Abendhimmel mit Sonne. Und mit Palmen:



Ein Rosa Haus mit unverbaubarer Lage gefällig?



Knipsie beherbert noch ein paar mehr Bilder, aus denen ich wohl noch ein Album zaubern werde, wenn ich einen Blogeditor in den Fingern habe, den ich nicht über ein iPhone füttern muss. :)

Tag 3: Genua und Chiavari

Genua hat ne echt schicke Innenstadt, ein echt chaotisches Hafenviertel und einen sensationell stilfreien Baumix. Hier ein paar Impressionen.



San Lorenzo beim Piazza del Ferrari ums Eck. Der sieht tagsüber dann übrigens so aus:



Die Strasse von der Unterkunft mit dem kühlen Empfangsbereich (Hotel Ricci) hin zum Zentrum, die Via XX Settembre ist nicht nur gepflastert mit Shops über Shops, sondern auch mit kleinen Mosaiken, im grossen Stil:



Daneben stehen dann Kirchen komplett aus Marmor, das sieht selbst für einen Sakralbauignoranten wie mich beeindruckend aus. Leider hab ich bildliche Zeugnisse davon nur mit Knipsie geschossen. :(



Dafür stehen die hier überall am Meer rum, gern gepaart mit Laternen. :)



Die stehen gepaart mit selbst rum. Gern auch im Rudel. Was beim Platzmangel (italienische Steilküstenbauweise lässt grüssen) auch nicht verwunderlich ist. Dass ich am Samstag so spät ankam, dass ich mit einer Stunde Parkgebühr anderthalb Tage stehen konnte (Sonntag ist frei), und das auch noch in der Innenstadt - Glück gehört dazu. :)

Nun wollte ich das Centro Historico besichtigen. Hübsche Innenhöfe und enge Gassen wechseln sich ab, alles sehr malerisch.



Wer allerdings das Ganze ungestört von Vertretern des Horizontalgewerbes begutachten möchte, sollte den Vormittag wählen. Nachmittags kriegt man da schon mal die Frage "Suckie suckie, fuckie fuckie?" um die Ohren...

Abgesehen von diesem Publikum (nebst denen, die wohl danach das Geld einsacken) auf den Strassen war die Unterkunft nicht so meins und die Stadt eine Spur ZU chaotisch für mich. Also auf zur Suche nach mehr Ruhe und einem Bed&Breakfast ausserhalb, wärend ich eine Abschiedspizza genoss (nebst einem freien WLAN-Spot).



Und siehe da: in Chiavari, ca. 50km weiter östlich, isses nicht nur beschaulicher, sondern auch schicker. Einen ersten Ausblick bekam ich nur im Dunkeln.