Sonntag, 29. April 2012

Nein, ich will nicht.

Mein Unmut über die kontinulierliche Entwicklung der Facebook-Umgehensweise mit Daten von Personen wuchs über eine gute Zeit.
Zart fing es an, mit den Standardeinstellungen, die viel von mir preisgaben. Es ging weiter mit den "Betriebsgeheimnissen", die persönliche Daten betreffen. Und zu guter Letzt der kontinuierliche Wechsel der Oberfläche, der Funktion, und des Umfangsanspruchs als Lebensarchiv, den Facebook mittlerweile selbst hat.

Was ich möchte ist keine umfassende Analyse meiner persönlichen Umstände in einem vorgegebenen Korsett. Ich möchte einfach nur Kontakt zu Personen halten, an denen mir liegt bzw. vice versa. Schluss, aus, Ende.

Von dieser Funktion entfernt sich Facebook inzwischen immer mehr. Was anfänglich noch witzig war - kleine Spiele, um mit anderen, fremden Nutzern in Kontakt und einen Dialog zu kommen - entpuppte sich bald als Maschinerie der Zynga-Mafia, die Huckepack mit Hilfe von Facebook auch gern so viele Daten wie möglich hätte.

Ja, ich habe keine Bedenken, etwas über mich preiszugeben. Ich lebe offen, ich mag es, neue Menschen kennenzulernen und ihnen in der virtuellen Diskussion zu begegnen.
Und nein, ich sehe die Notwendigkeit nicht, mich einem "Template" hinzugeben, dass mich fortwährend daran erinnert, dass ich es noch nicht vollständig befüllt habe. Ich sehe auch nicht, wen es interessieren sollte, ob jetzt jemand mein Bruder, Schwager oder Neffe ist. Erst recht braucht dies niemanden zu interessieren, der auf Basis dieser (und anderer) Informationen seinen Profit maximieren will.

Nein, ich will das nicht.

Deswegen belebe ich dieses Vehikel - meinen alten Blog - wieder. Und führe es fort. Facebook darf die Links auf die Einträge verwalten. Den Rest hat Mark und seine automatische Auswertungsmaschinerie nicht zu interessieren.


Freitag, 25. März 2011

Tag 7 + 8: Ciao Como, ciao Italia!

Ich weiß nicht, ob es euch genauso geht im Urlaub, aber der letzte ganze Tag für mich - auch dieses Mal wieder - eine Mischung aus Wehmut und Freude. Freude über die schönen Momente des Urlaubs und auch über das Nachhausekommen.

Der letzte Tag galt also nochmal dem, weswegen ich mich kurzentschlossen gen Süden wandte: Sonne, Lesen, Ruhe.



Alles gleichzeitig fand ich in diesem Park. Vorher eine kurze Stärkung mit Caprese und einem Quarto vino bianco (tat nach dem Blogmarathon gestern ganz gut) und korrektes Teilen des Pane mit einem kleinen Freund:



Dabei fällt mir auf, dass ich die Spatzen in deutschen Innenstädten vermisse...wo sind sie denn hin?
Jedenfalls gibt's Orte in Como, an denen man weniger etwas gegen "unbefugte" Spatzen als gegen selbige Zweibeiner hat:




Dabei ist der Steg nicht halb so interessant wie der Park ein paar Meter weiter mit seinem schönen Blick auf den See.




Inklusive seinem ersten Badegast - auch wenn's nur mit den Beinen war. Selbst bei einer doch durchgehenden Körperbehaarung sind die italienischen Bergseen im März eher was fürs Auge als für die Ertüchtigung... :)


Am letzten Abend ging's denn auch nach einer ausgiebigen Lesesession in der Sonne in eine kleine Familientrattoria, das Nostradamos, in dem es neben einer genialen Zwiebelmarmelade zum Käse (als Vorspeise) und einer Birnen-Frischkäse-Penne Al Forno auch einen italienischen Klassiker (wenngleich die Flüssigkomponente aus der Toskana und nicht aus der Region kommt; dafür waren die Cantuccine hausgemacht).



Das wars!
Bleibt nur noch die Henkersmahlzeit am Flughafen (vegetarische Ernährung in Italien fällt irgendwie leichter als in Deutschland) mit alkoholfreiem Bier, das erstaunlicherweise besser schmeckt als all die etablierten deutschen alkoholfreien Marken.



Nu noch einen Café als Abschied, dann geht's demnächst in den Flieger.

Auf bald! :)

Donnerstag, 24. März 2011

Tag 6: Como

Die Fahrt nach Como: entspannend. Die Ankunft: windstill und sonnig. Die Suche nach einer Unterkunft ist immer noch eine Herausforderung, die ersten 4 B&B sagen ab, eines sagt zu. Ich stehe vor verschlossener Tür, und jetzt weiß ich auch, warum sie was frei hatten: Grossbaustelle in der Nachbarwohnung. So heimelig sie auch sein mögen: das ist nicht meine Vorstellung von Urlaubswecker.

Dank freien WLANs findet sich via HRS ein Hotel, das nicht nur günstiger, sondern auch näher am See und mitten in der historischen Innenstadt mit kostenlosem Parkplatz aufwartet. Und WLAN, wenn auch erst im zweiten Zimmer... aber ne nette, süsse Empfangskraft, die mir nicht nur den Spezialpreis auch ohne HRS-Buchung ermöglicht, sondern auch Zimmer 2 mit Internet (und ner tollen Innenstadtaussicht :) )

Es ist hier so warm, dass ich eine Abkühlung gebrauchen kann - also greife ich zum ersten Eis des Jahres :)



Und in der City die nächste Erbauung: ich ordere nur ein Glas Rotwein und Leitungswasser, mein deutschsprachiger Nachbartisch ebenso. Ich auf italienisch, sie auf deutsch. Nur dass bei mir aufm Tisch plötzlich mehr landet... :)



Was ich faszinierend finde ist, dass der historische Stadtkern zu großen Teilen erhalten ist.



Auch die Stadtmauer, die die ehemalige Stadt umgibt, steht noch inklusive der Ecktürme:



Mittendrin il Duomo di Como:



Direkt hinter dem Dom gibt es rundum schicke Gassen, wieder mit einer Unmenge Geschäften und hübsche Innenhöfe.



Nach einem tollen Essen im Ristorante Sociale nochmal am Dom vorbei:



...und zurück ins Zimmer: WLAN ist zum Skypen gut. Und ehrlich gesagt - ich freu mich auf Zuhause. Allein urlauben ist irgendwie nicht mehr meins. Ein Tag ist noch da, um den Schinken auszulesen. Und dann geht's zurück in die nordische Kälte!

Tag 4 + 5: Chiavari und die Entspannung

Ein angenehmer kleiner Ort, schicker Strand. Und langst nicht so viel Trubel wie Genua. Optimal, um den 750-Seiter einem würdigen Ende näherzubringen!
Nach dem Frühstück auf dem Berg reichten 1 Apfel, eine Latte Macchiato und 1 Wasser komplett für den Lesetag bis abends um 7.

Am Montag gabs dann Supermarktabendessen (Käse, Oliven, Brot und Barbera, wieder aus den Bergen von Monferrato - dummerweise, wer lesen kann ist klar im Vorteil - Frizzante. Mit ein wenig mechanischer Nachhilfe war's aber durchaus genießbar.



Abend 2 gehörte der Empfehlung des Gastwirts vom B&B LaLuna: dem Blanche.
Un quarto de vino rosso endete im Erstversuch in irgendwas süßem mit Bubbeln - nach Erläuterung "non Frizzante et non dolce" gabs auch was vernünftiges. :)
Gut: Ich habe vorerst keine Secondi Piatta geordert. Bin auch nach den Arrabiata pappsatt. Als Nachtisch gibt's: nein, kein Tiramisu. Ich glaubte falsch zu hören, aber sie nennen es hier tatsächlich Creme Catalan!



Nuja. Das Essen kam bissi fix, aber heute ist mir das nicht unrecht: auf Kanal 185 hab ich ZDF gefunden, und da gibts heute Neues aus der Anstalt, dem ich gern beiwohne und lieber früh schlafe; morgen geht's nach Norden zurück. Schliesslich artet auch der letzte Tag so nicht in Stress aus, wenn man sich nicht erst noch am Freitag Nachmittag 200km Richtung Milano quält...

Hier noch ein paar Schnappschüsse aus Chiavari:



Der Abendhimmel mit Sonne. Und mit Palmen:



Ein Rosa Haus mit unverbaubarer Lage gefällig?



Knipsie beherbert noch ein paar mehr Bilder, aus denen ich wohl noch ein Album zaubern werde, wenn ich einen Blogeditor in den Fingern habe, den ich nicht über ein iPhone füttern muss. :)

Tag 3: Genua und Chiavari

Genua hat ne echt schicke Innenstadt, ein echt chaotisches Hafenviertel und einen sensationell stilfreien Baumix. Hier ein paar Impressionen.



San Lorenzo beim Piazza del Ferrari ums Eck. Der sieht tagsüber dann übrigens so aus:



Die Strasse von der Unterkunft mit dem kühlen Empfangsbereich (Hotel Ricci) hin zum Zentrum, die Via XX Settembre ist nicht nur gepflastert mit Shops über Shops, sondern auch mit kleinen Mosaiken, im grossen Stil:



Daneben stehen dann Kirchen komplett aus Marmor, das sieht selbst für einen Sakralbauignoranten wie mich beeindruckend aus. Leider hab ich bildliche Zeugnisse davon nur mit Knipsie geschossen. :(



Dafür stehen die hier überall am Meer rum, gern gepaart mit Laternen. :)



Die stehen gepaart mit selbst rum. Gern auch im Rudel. Was beim Platzmangel (italienische Steilküstenbauweise lässt grüssen) auch nicht verwunderlich ist. Dass ich am Samstag so spät ankam, dass ich mit einer Stunde Parkgebühr anderthalb Tage stehen konnte (Sonntag ist frei), und das auch noch in der Innenstadt - Glück gehört dazu. :)

Nun wollte ich das Centro Historico besichtigen. Hübsche Innenhöfe und enge Gassen wechseln sich ab, alles sehr malerisch.



Wer allerdings das Ganze ungestört von Vertretern des Horizontalgewerbes begutachten möchte, sollte den Vormittag wählen. Nachmittags kriegt man da schon mal die Frage "Suckie suckie, fuckie fuckie?" um die Ohren...

Abgesehen von diesem Publikum (nebst denen, die wohl danach das Geld einsacken) auf den Strassen war die Unterkunft nicht so meins und die Stadt eine Spur ZU chaotisch für mich. Also auf zur Suche nach mehr Ruhe und einem Bed&Breakfast ausserhalb, wärend ich eine Abschiedspizza genoss (nebst einem freien WLAN-Spot).



Und siehe da: in Chiavari, ca. 50km weiter östlich, isses nicht nur beschaulicher, sondern auch schicker. Einen ersten Ausblick bekam ich nur im Dunkeln.

Tag 2: Mittelmeer? Klingt gut.

Genova (Genua) ist groß genug, um garantiert ein Bett für die Nacht zu haben, also fuhr ich ohne weitere Vorbereitung Richtung Mittelmeer. Belohnt wurde ich mit diesem Anblick:



Die Fahrt ging quer durch die Pampa. Das ist an und für sich ne prima Idee. Es dauert nur n Stück. Aber interessant war's: Vieles jenseits der Autobahnnähe ist verlassen worden, leere Hallen allen Ortens. Sobald man jedoch in die Nähe größerer Städte (zum Beispiel Novara mit seinem Riesendom oder Alessandria mit seinen spacigen Wohnvierteln) kommt, sieht die Welt aufgeräumter aus.
Und wie es der Zufall will, ist meine Route über Land gesperrt. Nicht nur die tollsten Eindrücke vom Tal und den Bergen des Piemont hab ich dadurch gewonnen, sondern auch den Wein der Region, der sich heute Abend auf der Karte wiederfand: den Barbera del Monferrato. Ein vergleichsweise eigenwilliges Stück Weingenuss, das sich mit Käse, Salami und frisch gebackenem Brot aber hervorragend paart.



Genova selbst ist ein gewachsenes Chaos, dessen innere Bezirke ich morgen noch erkunden will, bevor ich mich in die Abgeschiedenheit der alten Römerstrasse verabschiede und mich der Bücher-Sonne-Kombination widme.

Die Ankunftsnacht ist vielversprechend: Die Musik (90er-Tschakka-Mucke) passt nicht annähernd zu der burschikosen, aber guten Küche im Sapori Di Genova, aber die 4 Mädels am Nachbartisch, von deren Konversation ich nicht ein Wort verstehe, sind gut drauf, das Hitzegewitter wegen der 23 Grad heute hier (Blitze und warmer Wind, tolle Show!) tut sein Übriges und die Innenstadt sieht für mich aus, als wären die Reichtümer einiger Epochen darin aufgegangen. Mal sehen, ob die iPhone-Nachtfotos was werden, sonst muss Knipsie morgen ran und ihr euch gedulden. :)



So sah's vor einem kleinen Innenstadt-Club aus, in dem ordentlich gute Laune war. Dass ich für meinen Eintrittsschnipsel ein Freigetränk bekomme, hab ich gegen halb 2 festgestellt - mich ausgerechnet für Vodka Red Bull zu entscheiden war nur bedingt sinnig - kurz nach 6 morgens konnte ich endlich einschlafen. Entweder ich muss das öfter probieren oder die Finger davon lassen!

So sieht es übrigens des Nachts auf dem Piazza del Ferrari aus:



Da liegt übrigens nicht immer so viel Müll rum, nur wenn ein Sommergewitterwind alles durcheinanderbläst. ;)

Tag 2: Wohin nur?

Nachteil von Spontan: WLAN is subject of luck... Ok, die Unterkunft hat welches, aber im ziemlich kühl eingerichteten Empfangsbereich zu sitzen und zu skypen ist irgendwie nicht so meins. Deswegen gibt's Tag 2 geringfügig verzögert ;)

Zurück zum Urlaub!
Nach einem leckeren Essen am Abend der Ankunft



(nicht gänzlich vegetarisch, aber zumindest fleischfrei und die Primi piatti vegetarisch) und sowohl einer Flasche Wein (die Franzosen bauen Semi-Flaschen, die Italiener irgendwie leider nicht - aber aus der Gegend war er: aus der Lombardei. Im Piemont gleich nebenan gibt's meinen liebsten Italiener, den Barolo, aber das zählt nicht. Immerhin war's ein Nebbiolo, also die gleiche Rebsorte. Nur eben von der falschen Seite des Lago Maggiore :) ) und der doppelten Menge Wasser war ich nicht nur satt, sit, zufrieden und geringfügig beschwipst, sondern vor allem: müde.
Trotzdem war ich nach nicht mal 6 Stunden wieder putzmunter. Ich schieb das mal aufs Schlafen mit offenem Fenster :)
Nach einem ziemlich sonnigen Frühstück mit tollem Ausblick (dieses Hotel muss im Sommer noch viel besser sein, wenn alles rundrum schon grün ist) machte ich mich auf die Suche im Netz - nach einem B&B in Como. Selig sei Skype, dank diesem neumodernen Schnickschnack konnte ich ein Dutzend Ziele anrufen, für nicht mal nen Euro.

Nur ein Bett gabs damit nicht.
Also Süden.